Malteser-Einsatzkräfte Tag und Nacht für Flutgeschädigte im Einsatz

Bild: Möbus/Malteser
Bild: Möbus/Malteser
Bild: Archut/Malteser
Bild: Archut/Malteser
Bild: Archut/Malteser
Bild: Archut/Malteser

Die Einsatzeinheit BRK 06 der Malteser im Rhein-Sieg-Kreis blickt auf die arbeitsreichste Woche seit ihrer Einrichtung vor über zehn Jahren zurück. Rund 100 Helferinnen und Helfer leisteten in den vergangenen Tagen fast 2.500 ehrenamtliche Dienststunden. Schwerpunkt ihrer Arbeit war die Betreuung von Notunterkünften in Swisttal-Heimerzheim und Rheinbach. Fürs Wochenende bereiten sich die Malteser auf weitere Alarmierungen vor.

So etwas haben selbst altgediente Katastrophenschutz-Mitglieder in der Einsatzeinheit BRK 06 der Bezirksregierung Köln noch nicht erlebt: Seit vergangenen Mittwochabend waren die Malteser-Einsatzkräfte praktisch permanent gefordert. Immer wieder rückte die Einsatzeinheit aus, um verschiedene Einsatzaufträge im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis abzuarbeiten. Vier Vollalarme hintereinander, dazu weitere Alarmierung einzelner Komponenten der Einheit – das hatte es noch nicht gegeben seit der Gründung der Einheit vor gut einem Jahrzehnt.

Jeweils mit rund 40 Kräften aus den Malteser-Gliederungen Meckenheim, Bad Honnef und Siegburg besetzt, rückte die Malteser in die von Überschwemmungen betroffenen Gebiete aus. In Swisttal-Heimerzheim und Rheinbach betrieben die Malteser in Abstimmung mit anderen Hilfsorganisationen Notunterkünfte für Menschen, die durch das Hochwasser ihre Wohnungen verloren hatten oder evakuiert werden mussten. Hier mussten Neuankömmlinge registriert, verpflegt und betreut werden. Später organisierten die Einsatzkräfte den Transport mehrerer Hundert Betroffener in Hotels in Köln, Troisdorf und Siegburg.

 Eine echte Katastrophen-Lage

Etwa ein Drittel der geleisteten Stunden trugen die Meckenheimer Malteser bei, die große Teile der Betreuungsgruppe der Einheit stellen und damit in den Notunterkünften besonders gefragt waren. Mit großem persönlichem Einsatz führten Zugführer Max Kornfeld und der Zugtrupp mit Tamara Raschka und Thomas Hoeft die engagierte Truppe, prüften immer wieder die Lage, vergaben Aufträge und kommunizierten mit dem Einsatzstäben der Kommunen. Erschwert wurde das durch ausgefallene Kommunikationsmittel.

Kornfeld sagt: „Wir sind inzwischen fast jedes Jahr mindestens ein bis zweimal im Einsatz, dann aber bei zeitlich und örtlich stark begrenzten Schadenslagen. In Swisttal haben wir es mit einer echten Katastrophen-Lage zu tun, die man nur mit einem längerfristigen Einsatz bewältigen kann.“ Dabei arbeiteten die Einsatzkräfte Hand in Hand – Malteser und Rotes Kreuz, Einheiten mit verschiedenen Spezialgebieten und aus unterschiedlichen Regionen.

Auch nach vier Vollalarmierungen endete der Katastropheneinsatz für die Rhein-Sieg-Kreis-weite Einheit nicht. Ehrenamtliche der Malteser aus Meckenheim stellten in der folgenden Woche Verpflegung in betroffenen Ortschaften zur Verfügung. Mit ihren Notfallkrankenwagen halfen die Honnefer Malteser bei der Rückführung von Senior*innen, die aus Wohneinrichtungen evakuiert worden waren. In mehreren Ortschaften richteten die Hilfsorganisationen Sanitätsstationen ein. Abgeschlossen ist der Katastropheneinsatz indes noch nicht. Die nächste Alarmierung könnte schon am Wochenende kommen. Entsprechende Vorbereitungen sind bereits angelaufen.

 Körperlich und psychisch alles gegeben

In einer Dankbotschaft an die Einsatzkräfte wies der stellvertretende Diözesanleiter Prof. Dr. Andreas Archut auch auf die Belastungen hin, die der Katastropheneinsatz mit sich bringt: „Als Helferinnen und Helfer im Katastrophenschutz sind wir für genau solche Situationen, wie sie vergangene Woche aufgetreten sind, ausgebildet und trainiert worden. Und dennoch stellt die "Jahrtausendflut" eine so in unserer Generation noch nie dagewesene Herausforderung dar, die uns alle immer wieder auch die Grenzen der persönlichen und der organisationalen Leistungsfähigkeit vor Augen geführt hat.“ Viele Malteser hätten körperlich und psychisch alles gegeben. Darum bieten die Malteser ihren Aktiven Hilfe bei der Verarbeitung des Erlebten an. Dafür stehen einschlägig geschulte Kräfte der Seelsorge für die Helfenden in verschiedenen Angeboten bereit.

Bereitschaft für Not- und Katastrophenfälle

Die 6. Einsatzeinheit der Bezirksregierung Köln, kurz „BRK 06“, ist eine von fünf Einsatzeinheiten im Rhein-Sieg-Kreis. Sie ist der Bezirksregierung direkt unterstellt. Jede Einheit umfasst rund 33 Einsatzkräfte. Alle sind ehrenamtlich tätig. Während der Bad Honnefer Malteser Hilfsdienst die Zugführung, einen Techniktrupp und die Sanitätskomponente stellt, bilden die Ortsgruppen aus Meckenheim und Siegburg die Betreuungsgruppe, die etwa die Hälfte des Zuges ausmacht.

Spenden für Nothilfe

Die Malteser Zentrale ruft zu Spenden für die von der Flut betroffenen Menschen auf:

Malteser Hilfsdienst e.V.

IBAN: DE 1037 0601 2012 0120 0012

S.W.I.F.T.: GENODED 1PA7

Stichwort: „Nothilfe in Deutschland“

Oder online: www.malteser.de