Malteser Meckenheim blicken auf das Jahr 2020 zurück

Abstrichteam der Malteser bei Corona-Massentests im Sommer. Foto: Malteser NRW.
Die Malteser Meckenheim im Jahresrückblick: Ein Jahr voller neuer Aufgaben. (Symbolbild) Foto: Möbus/MHD Meckenheim.
Malteser-Team beim Schnelltest der Besuchspersonen im Seniorenhaus St. Josef in Meckenheim. Foto: Schulz/MHD Meckenheim.
Verpflegungsausgabe bei einem Einsatz der Katastrophenschutzeinheit unter strengen Hygienebedingungen. Foto: Reichel/Malteser Rhein-Sieg.
Die Gruppenstunden der Meckenheimer Hilfsorganisation fanden im Sommer draußen und mit großem Abstand statt. Foto: Pietzner/MHD Meckenheim.

In allen Bereichen der Gesellschaft musste im Jahr 2020 mit den neuen Herausforderungen durch das Corona-Virus umgegangen werden. Auf eine besondere Weise waren auch der Malteser Hilfsdienst Meckenheim und die Hilfsorganisationen betroffen:
Bekannte Dienste wurden unterbrochen und neue Hilfsangebote geschaffen. Einen besonderen Einfluss hatten dabei die Lockdown-Maßnahmen innerhalb der Organisation zum Schutz der Mitglieder.

„Das Jahr 2020 startete relativ normal“, erinnert sich Christian Löllgen, Stadtbeauftragter der Malteser in Meckenheim. Noch zu Beginn des Jahres gab es für die Malteser aus Meckenheim gewöhnliche Einsätze der Katastrophenschutzeinheit bei einem Bombenfund, einem Großbrand und beim Sturmtief „Sabine“. Auch die einsatzreiche karnevalistische Zeit verlief für die Sanitätskräfte der Hilfsorganisation normal.

An einem Samstag im März hatte der Verein die jährliche Mitgliederversammlung geplant. Diese sollte vor allem wegen einiger Personalbesetzungen ein wichtiger Schritt im Jahr 2020 sein. Erst in der Woche vor der Versammlung musste der Termin kurzfristig abgesagt werden. – Der zu dieser Zeit noch neuartige Corona-Virus breitete sich weltweit aus und sorgte für starke Vorsichtsmaßnahmen. Sofort errichteten die Malteser bundesweit Leitungsstäbe zur Einsatzkoordination und Erarbeitung von Hygienevorgaben. Alle Aktivitäten der Organisation wurden erstmalig pausiert: Gruppenstunden und Fortbildungen fielen aus, Erste-Hilfe-Kurse wurden vorerst nicht mehr durchgeführt und die Aktionen der beiden Gruppen der Malteser Jugend wurden kurzfristig abgesagt.

Soziale Dienste der Malteser gehen neue Wege

Als sich im April die Maskenpflicht im Einzelhandel und bei Dienstleistungen andeutete, konnte schnell ein Projekt initiiert werden: „In Kooperation mit Brötchenbüggel haben wir im April rund 400 Alltagsmasken an 17 Betriebe in und um Meckenheim verteilt.“, berichtet Projektkoordinator Friederich-Salah Farah. „Brötchenbüggel verkauft normalerweise nachhaltige Beutel für Backwaren. Bei unserem Projekt haben sie Gesichtsmasken hergestellt, die wir dann umsonst an Geschäfte, Handwerksbetriebe und Ähnliche verteilt haben.“ (Hier geht es zum Bericht über die Aktion.)

Digitale Angebote bei der Malteser Jugend und den aktiven Helfenden

Auch vereinsintern wurde zügig auf die neuen Kontaktbeschränkungen reagiert. Für die Mitglieder des Sanitätsdienstes und Katastrophenschutzes ging es digital weiter: Gemeinsam mit den beiden Partnergliederungen der Malteser aus Bad Honnef und Siegburg wurde jede Woche eine Online-Fortbildung angeboten. Hierbei konnten die Rhein-Sieg-Malteser sogar vom breiten Wissen profitieren, das sie über ihre Ortsgruppen teilen können.
Auch die Malteser Jugend setzte ihre wöchentliche Gruppenstunde nun über ein Videokonferenzprogramm fort. Jugendgruppenleiter Carsten Möbus erzählt: „Auf dem digitalen Weg waren die Gruppenstunden zwar anders als sonst, trotzdem war aber vieles möglich. Einige Spiele kann man gut per Videochat spielen und auch medizinische Themen konnten wir weiterführen. Was aber trotzdem gefehlt hat, war die direkte Nähe zueinander. – Sei es beim Spielen oder beim Üben von medizinischen Behandlungen.“

Besondere Einsätze für Helfende im Katastrophenschutz und Verpflegungsdienst

Im Bereich des Katastrophenschutzes hatte Corona ebenso einen deutlichen Einfluss. Während übliche Einsätze, wie bspw. ein Einsatz beim Fund einer Weltkriegsbombe in Bonn, durch die Pandemie unter besonderen Bedingungen standen, kam es zusätzlich zu geplanten und auch akuten Einsätzen im Zusammenhang mit dem Virus. Am Karfreitag rückte die Einsatzeinheit erstmals aufgrund des Corona-Virus aus, als in St. Augustin ein Pflegeheim evakuiert wurde (Wir berichteten). In der anschließenden Zeit folgten mehrere längerfristige Einsätze, unter anderem die Verpflegung einer in Quarantäne stehenden Wohneinrichtung über vier Wochen oder der Großeinsatz bei den Massentestungen in Gütersloh (Wir berichteten). Stadtbeauftragter Christian Löllgen zieht als Zwischenfazit: „Niemand hatte damit gerechnet, wie das Jahr laufen würde. Wir hatten zur Mitte des Jahres einen guten Weg im Umgang mit der Pandemie gefunden, ohne einander zu gefährden. Wir hatten sozusagen eine gewisse Routine. Trotzdem waren wir erstmal erleichtert, als im Sommer wieder mehr möglich wurde.“

Neustart im Sommer

Nach und nach konnten die verschiedenen Aktivitäten der Hilfsorganisation im Sommer wieder hochgefahren werden. „Alle Dienstverantwortlichen haben jeweils für ihren Fachbereich ein genau passendes Hygienekonzept geschrieben und alles entsprechend geplant. Hier gilt unseren ehrenamtlichen Führungskräften ein großes Lob!“, betont Löllgen.
Im Juni konnte zuerst die Erste-Hilfe-Ausbildung fortgesetzt werden. Valeria Korth, Leiterin Ausbildung der Malteser, erklärt: „In unseren Kursen haben wir sehr genaue Abläufe. So konnten wir schnell mit neuen Abstandsregeln weitermachen, allerdings mit nur sieben Teilnehmenden pro Kurs, wo es vorher bis zu 20 waren. Dementsprechend haben wir im Sommer viele Kurse angeboten.“ Auch die interne Ausbildung der Mitglieder konnte ab dem Juli fortgeführt werden. Wöchentlich trafen sich die Einsatzkräfte nun mit besonderen Hygienemaßnahmen, übten im Freien oder teilten sich in Kleingruppen auf. Gleiches galt auch für die Malteser Jugend: „Nach den Sommerferien haben beide Jugendgruppen wieder losgelegt. Alle Gruppenstunden haben ausschließlich draußen stattgefunden. Das war manchmal etwas kühl, aber die Jugendlichen und die Jugendleitung haben das gerne hingenommen.“, freut sich Gruppenleiter Carsten Möbus.

Der Alltag der Malteser seit Anfang November

Mit dem neuen Lockdown im November war klar: Alles, was nicht dringend notwendig ist, wird vorerst wieder ausgesetzt. Was eigentlich ein Dämpfer für die Mitglieder des Vereins war, konnte zum Glück gut aufgefangen werden: Sowohl in der Malteser Jugend, als auch in den Einsatzdiensten wurden wieder digitale Gruppenstunden angeboten. Mehrere Alarmierungen der Katastrophenschutzeinheit hielten die Einsatzkräfte zudem ohnehin in Atem (u.a. ein Einsatz in Bornheim. Hier geht es zum Bericht.). Alle Einsätze konnten dabei positiv beendet werden. Als letzter Fachbereich pausierten auch die Erste-Hilfe-Kurse mit Beginn des Dezember-Lockdowns.

Mit viel ehrenamtlichem Engagement über die Feiertage

Nahezu zeitgleich entwickelten sich in den Wochen vor Weihnachten gleich zwei Angebote für den Feiertags-Lockdown. Zum einen besteht als kurzfristiges Angebot seit Mitte Dezember ein ehrenamtlicher Einkaufsdienst für Menschen aus Risikogruppen, die sich nicht in größere Menschenmengen begeben möchten. Der Dienst besteht für die Dauer des Lockdowns und kann kostenlos über Koordinatorin Ana Paula Kampschulte (anapaula.kampschulte@malteser.org) in Anspruch genommen werden (Hier gibt es weitere Informationen.). Zum anderen ist auf Anfrage des Landes NRW zwischen dem 23. Dezember und dem 02. Januar täglich ein Abstrichteam im Seniorenhaus St. Josef in Meckenheim, um Angehörige der Bewohner*innen vor ihrem Besuch zu testen (Auch dazu gibt es weitere Informationen unter dem Link.).

 

Christian Löllgen und das Vorstandsteam der Malteser ziehen am Ende des Jahres ein besonderes Fazit: „Das Jahr war sicherlich nicht wie anfangs erwartet, besonders für eine Hilfsorganisation. Einerseits sind fast alle Sanitätsdienste bei Veranstaltungen ausgefallen. Andererseits haben unsere Ehrenamtlichen bewiesen, wie flexibel sie jederzeit auf verschiedene Arten und Weisen für andere Menschen da sind. Diese hohe Einsatzbereitschaft konnten wir gut und professionell unterstützen, auch wenn in neuen Situationen natürlich nicht alles von Beginn an reibungslos funktioniert hat. Insgesamt sind wir zufrieden mit dem Umgang mit der Pandemie und vor allem stolz auf die Ehrenamtlichen, die all diese Aktivitäten für andere Menschen in ihrer Freizeit machen!“

 

Weitere Informationen über den Malteser Hilfsdienst e.V. Meckenheim, seine Aktivitäten und Fachbereiche, sowie Unterstützungsmöglichkeiten gibt es online auf www.malteser-meckenheim.de und per E-Mail an info.meckenheim@malteser.org.